ORF & Bürgermeister
Großes Medieninteresse herrscht beim 36. United Nations Military Expert on Mission Course – Military Observer im Großraum Hittisau. Nach Berichten in den Vorarlberger Nachrichten, der Vorarlberger Tageszeitung und dem Guten Morgengruß auf Radio Vorarlberg besuchte nun die ORF-Reporterin Patricia Lipburger den Kurs.
Obst Sandor Galavics, Course Director, erklärte im Interview die Voraussetzungen für die Teilnahme am Kurs, die Kursinhalte, persönliche Erfahrungen aus seinen Einsätzen und führte die Reporterin auch zu einer Station, wo sie die Arbeit der Kursteilnehmer live miterleben und ein Gespräch mit einem Kursteilnehmer führen konnte. Insgesamt drei Reportagen werden aus dem aufgenommen Material on air gehen.
Im Anschluss fanden sich die Bürgermeister der Umlandgemeinden im Pressezentrum in Hittisau ein. Von den fünf direkt involvierten Ortschaften fanden sich der Hittisauer Hausherr, Gerhard Beer, die Bürgermeisterin von Lingenau, Anette Sohler, sowie der Bürgermeister von Langenegg, Kurt Krottenhammer, ein. Aufgrund der Wetterlage mussten die Bürgermeister von Riefensberg und Krumbach absagen und die Heuernte einbringen.
Nach einem Briefing über das Austrian Armed Forces International Centre und einer Einweisung in den Kurs wurde im Übungsgelände zuerst ein Polizeicheckpoint besucht. Aufgrund eines bevorstehenden Angriffs wurde dieser gerade abgebaut und es kamen zahlreiche Waffen, die in der Area of Separation eigentlich verboten sind, zu Tage. Bei der zweiten besuchten Station handelte es ich um einen Military Checkpoint bei dem sich die Soldaten sehr aggressiv verhielten und die Beobachter lächerlich machten. Grund dafür war ein nächtlicher Überfall bei dem es Tote und Verletzte gegeben hatte. Erst das Eintreffen des Checkpoint-Kommandanten beruhigte die Lage. Die Bürgermeister zeigten sich von den Leistungen der Role Player und der Kursteilnehmer tief beeindruckt.
Eine typische Wälderjause im Hauptquartier im Krumbach rundete den Besuch ab. Dabei hatten die Bürgermeister noch einmal Zeit das Erlebte mit dem eingesetzten Personal zu diskutieren und ihre Erkenntnisse zu vertiefen.
Im Frühtau zu Berge
Außergewöhnliche klimatische Bedingungen dürfen für Militärbeobachter kein Problem sein, sie müssen bei einem möglichen Einsatz mit unterschiedlichsten Klimazonen zurecht kommen. Eine hervorragende physische und psychische Verfassung ist dafür Grundvoraussetzung. Selbige wurde auch bei der Fußpatrouille am Montag abverlangt, denn der Sommer hielt im Übungsgebiet Einzug und ein zehnstündiger Marsch mit Splitterschutzweste bei strahlendem Sonnenschein und hohen Temperaturen stellte für jeden Teilnehmer eine extreme körperliche Belastung dar.
Zusätzlich mussten acht Stationen, die anhand realistischer Szenarien, hervorgegangen aus Erfahrungen von realen Einsätzen, bewältigt werden. Im Mittelpunkt dabei standen Verhandlungen und Untersuchungen, die mit verschiedensten Institutionen mehr oder weniger freundlich durchgeführt wurden. Vom bedachten Bürgermeister über den gewaltbereiten Rebellen und wissbegierige Medien bis hin zu Zeugen denen ihr Wissen entlockt werden sollte und dem Auffinden eines Verstorbenen reichte das Aufgabenspektrum, das von den Kursteilnehmern mit großem Einsatz und viel Teamgeist gemeistert werden musste.
Im Anschluss an jede Station gab es ein Debriefing, um eventuell aufgetretene Fehler oder Verbesserungsvorschläge für das perfekte Bewältigen der Situation sofort zu besprechen.
Deutscher Bundespräsident besucht Blue Flag
Hoher Besuch wurde im deutschen Sektor bei der Abschlussübung des UN Military Expert on Mission Course – Military Observer verzeichnet. Bundespräsident Joachim Gauck besuchte die übende Truppe, um sich persönlich ein Bild von der Ausbildung zu machen. Für Österreich war dieser hohe Besuch ebenfalls von großer Bedeutung, denn als Chief-Instructor fungiert Mjr Patrick Kremer vom Austrian Armed Forces International Centre in Götzendorf, der dadurch ebenfalls die Möglichkeit der persönlichen Begegnung mit dem deutschen Bundespräsidenten hatte.