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Am Donnerstag, 10 09 20, wurden in der Wallenstein Kaserne in Götzendorf 28 Angehörige des 33. EUFOR-Kontingents verabschiedet. Nach der Meldung an den stellvertretenden Kommandanten der Auslandseinsatzeinsatzbasis, Obst Karl Wolf MSD, erfolgte unter Abspielen der Bundeshymne die Flaggenparade.
In seiner Ansprache dankte der stellvertretende Kommandant des AUTINT dem Ausbildungsleiter, Mjr Jürgen Bartl, für die ausgezeichnete Einsatzvorbereitung, die unter Erfüllung aller coronabedingten Einschränkungen erfolgreich zu Ende geführt werden konnte. Kurz streifte Wolf das 60-Jahrjubiläum der Auslandseinsätze des Österreichischen Bundesheeres, ehe er sich dem Einsatzraum widmete. Mit dem Beitritt zur Partnerschaft für den Frieden kam es im Jahr 1996 auch zur Teilnahme Österreichs an der damals NATO-geführten Implementation Force (IFOR) in Bosnien-Herzegowina. Aus der IFOR wurde die Stabilization Force (SFOR), 2004 übernahm die Europäische Union die Führung der Mission, der Name wurde auf European Force (EUFOR) abgeändert.
Obst Wolf forderte die Kontingentsangehörigen auf ehrliche Kameradschaft zu leben, für einander da zu sein und die hervorragende Reputation, die im Einsatzraum Bosnien-Herzegowina vorhanden ist, weiter aufrecht zu erhalten.
Auch wenn die Lage im Einsatzraum aufgrund der COVID-19 Situation besonders herausfordernd ist, ist es trotzdem notwendig den dienstlichen Verpflichtungen in allen Belangen bestmöglich nachzukommen.
Derzeit ist es ruhig im Einsatzgebiet und die Tagesabläufe gehen eingespielt und routiniert über die Bühne, doch oft reicht ein kleiner Funken, um ein unheilvolles Feuer zu entzünden. Dementsprechend umsichtig und wachsam sollten sich unsere Kontingentsangehörigen bei der Erfüllung ihrer Aufgaben und Aufträge verhalten, um weiterhin Stabilität und Frieden aufrecht zu erhalten.
„Ich wünsche Ihnen viel Soldatenglück und vor allem eine gesunde Rückkehr in ihre Heimat Österreich“, schloss der stellvertretende Kommandant seine Rede und er verwies auf den guten Ruf, den österreichische Soldatinnen und Soldaten in den Einsatzräumen genießen
Fotos: Vzlt Werner Wukoschitz
Vor 64 Jahren verlegte die PZTS aus Hörsching in den Osten Österreichs zum Sicherungseinsatz an die ungarische Staatsgrenze. Im Dezember 1956, nach Beendigung der Grenzsicherungsmaßnahmen, kehrte man nicht mehr zurück in die alte Heimat Oberösterreich, sondern bezog kurzerhand die Wallenstein-Kaserne in Götzendorf.
Mit dabei war der damals 23-jährige Othmar Redtenbacher. Schon bald holte er seine kleine, junge Familie nach und so sollte die Wallenstein-Kaserne für die nächsten 6 ½ Jahre ihre neue Heimat werden, in der er seinen Dienst als Kanzleiunteroffizier im Bataillonskommando versah. Nach 57 Jahren kehrte Vzlt i.R. Othmar Redtenbacher am 21. August dieses Jahres nun wieder in seine „Wüstengarnison“ zurück. Da im Kreise der Familie immer wieder über die gemeinsame Zeit in Götzendorf gesprochen wurde, beschloss man den rüstigen 87jährigen mit einem Besuch der Wallenstein-Kaserne zu überraschen. Mit Genehmigung des stellvertretenden Kommandanten der Auslandseinsatzbasis, Obst Karl Wolf, wurde mit den Besuchern ein kurzer Rundgang durch die Kaserne durchgeführt. Anschließend besuchte man das Garnisonsmuseum durch welches Vzlt i.R. Werner Zofal in bewährter Art und Weise führte, Vzlt i.R. REDTENBACHER entdeckte viele bekannte Gesichter auf den Bildern und konnte als Zeitzeuge auch Einiges über damals tägliche Begegnungen mit Persönlichkeiten wie dem späteren General Emil Spanocchi oder zu so manchem ausgestellten Exponat erzählen. Für Vzlt i.R. Redtenbacher war es ein wunderbares Wiedersehen mit seiner Vergangenheit, diese Überraschung ist der Familie sichtlich gelungen.
Seit 60 Jahren leistet das Österreichische Bundesheer mit seinen Beteiligungen an internationalen friedensunterstützenden Operationen einen aktiven Beitrag zum Frieden in der Welt. Grund genug für Verteidigungsministerin Mag. Klaudia Tanner der österreichischen Drehscheibe für Auslandseinsätze am Dienstag, 18. August, einen Besuch abzustatten.
Nach der Meldung an die Frau Bundesministerin und der Flaggenparade mit Bundeshymne sprach Mag. Tanner zu den Bediensteten der Auslandseinsatzbasis. Im Fokus stand dabei das 60-Jahrjubiläum der Auslandseinsätze. „In den vergangenen 60 Jahren haben mehr als 100.000 Soldatinnen und Soldaten und zivile Helfer in über 100 internationalen friedensunterstützenden und humanitären Missionen, einen unverzichtbaren Beitrag Österreichs zum Frieden in der Welt geleistet. Das heurige Jubiläum zeigt, wie wichtig es für Österreich ist dort zu helfen und für Stabilität zu sorgen, wo Krisen entstehen oder bereits ausgebrochen sind. Ich danke allen Soldatinnen und Soldaten und zivilen Helfern, die in sehr herausfordernden Situationen – oftmals unter Einsatz ihres Lebens – aktiv am Weltfrieden mitwirken. Sie sind es, die Österreichs Ruf als verlässlichen Friedenssicherer auch in Länder tragen, die von Katastrophen, Krieg oder Verwüstung betroffen sind“, so die Verteidigungsministerin.
Im Anschluss an die kurze Ansprache stellte der Kommandant, Obst Claus Amon, in einem Briefing die Aufgaben und Aufträge des Austrian Armed Forces International Centres vor, sprach über die Ausbildung von OSZE-Beobachtern und den Einsatzkontingenten sowie über die zahlreichen internationalen Kurse, die im AUTINT durchgeführt werden. Wichtiger Punkt im Briefing war auch die weltweite Vernetzung der Trainings- und Ausbildungszentren, um im internationalen Verbund gemeinsam eine perfekte Harmonisierung und Standardisierung der Ausbildung sicherzustellen.
Von den Experten der IT & FüU des AUTINT wurde via Skype eine Direktleitung nach Beirut gelegt und so konnte Tanner in einem Videotelefonat mit dem Katastrophenhilfeexperten Hptm Gernot Hirschmugl, Angehöriger der Abteilung CIMIC in Graz, direkt die aktuelle Lage im Krisengebiet erörtern. Hirschmugl koordiniert seit 7. August als Mitglied eines UNDAC-Teams (United Nations Disaster Assessment and Coordination) die Arbeit der multinationalen Hilfsorganisationen bei der Bewältigung der Explosionsfolgen in der libanesischen Hauptstadt.
Nach diesem theoretischen Teil erfolgte die Verlegung ins Kasernengelände, um einerseits die Fortschritte im Bereich der Infrastruktur zu präsentieren und andererseits praktische Einweisungen in den Bereich PsyOps, CIMIC und der OSCE-Monitorausbildung durchzuführen. Beeindruckend wie immer die Einsatzmöglichkeiten des so genannten PsyOps-Husars, der als einziger in Österreich über eine Lautsprecheranlage verfügt. Selbige ist mit 149 Dezibel Lautstärke auch die leistungsstärkste Anlage, die den Einsatzorganisationen für nationale und internationale Einsätze zur Verfügung steht.
Im Bereich der Abteilung CIMIC wurde vor allem auf die vermittelnde Rolle der eingesetzten Soldatinnen und Soldaten verwiesen, die das äußerst wertvolle Bindeglied zwischen Militär, zivilen Einsatzorganisationen und der Bevölkerung sind.
Etwas ruppiger ging es beim Aggressive Checkpoint zu, bei dem das Aufeinanderprallen einer OSCE-Patrouille mit wenig freundlich gesinnten „Rebellen“ dargestellt wurde. Der Aggressive Checkpoint ist ein besonders wichtiges Element im Rahmen der Monitorausbildung, denn in den Einsatzgebieten kommt es immer wieder zu Anhaltungen oder kurzfristigen Entführungen. Das äußerst realistische Szenario hinterließ auch bei der Verteidigungsministerin einen prägenden Eindruck, und zeigte, wie wichtig eine einsatzkonforme Ausbildung in Vorbereitung auf die Entsendung in ein Krisengebiet ist.
Begleitet wurde Tanner in Vertretung des Wehrsprechers der ÖVP vom Nationalratsabgeordneten Andreas Minnich. Auch dieser zeigte sich von den Stunden in der Auslandseinsatzbasis sichtlich beeindruckt. „Für Österreich haben die Auslandseinsätze des Bundesheeres hohe Bedeutung. Ich danke allen Soldatinnen und Soldaten für ihr Engagement“, so Minnich.
Nach dem Mittagessen in der Truppenküche und einem Gespräch mit der Personalvertretung wurde die Verteidigungsministerin von Obst Amon herzlich verabschiedet. Als Gastgeschenk wurde ihr das Wappen der Auslandseinsatzbasis überreicht. Ihr Eintrag im Gästebuch „Vielen Dank für die perfekte Einweisung und den interessanten Einblick“ zeugt von der professionellen Arbeit der Bediensteten der Auslandseinsatzbasis.
Erstmals wurde mit 29. Juli ein Kontingent isoliert in der Wallenstein Kaserne untergebracht. Es handelt sich dabei um jene elf Soldaten, die am 10. August über Cran Canaria in den Einsatzraum Mali verlegen werden. Für sie wurde binnen zweier Tage ein kompletter Gebäudekomplex den Covid-Vorgaben entsprechend eingerichtet und großflächig abgesperrt.
Möglich war dies nur durch eine bestens koordinierte abteilungs- und referatsübergreifende Zusammenarbeit, die alle Facetten der Isolation optimal abdeckte und zusätzlich den Soldaten auch einige Annehmlichkeiten bietet.
So musste unter anderem eine VTC installiert werden, um die Ausbildung mit externen Dienststellen sicherzustellen, Kühlschränke für die Lebensmittel wurden beschafft, ein Geschirrspüler wurde fachgerecht an ein vorhandenes Waschbecken angeschlossen und Sportgeräte vom Gym wurden in den Wohnblock transferiert, um auch die körperliche Fitness aufrecht zu erhalten. Weiters wurde ein Fernsehraum eingerichtet, Playstations, Gesellschaftsspiele und WLan wurden ebenfalls zur Verfügung gestellt.
Mit Pagodenzelten und Heurigengarnituren wurde ein Aufenthaltsplatz im Freien, der auch als Versorgungspunkt in Anspruch genommen wird, hergerichtet. Während der Essenszufuhr wird die gesperrte Zufahrt zum Gebäude geöffnet, die Speisen und Lebensmittel werden an den Tischen im Freien platziert, um nach der Abfahrt des Versorgungs-Kfz von den isolierten Kontingentsangehörigen in Empfang genommen zu werden.
Diese komplette Abschottung erspart den Soldaten eine 14-tägige Quarantäne in Afrika, die aufgrund der klimatischen Bedingungen und der Ungewissheit der Unterbringung mit Sicherheit um etliches strapaziöser wäre, als die Isolation in der Heimat.