Totengedenken
Im Februar 2014 verünglückte Mjr Peter Semin im Libanon tödlich. MilDekan MMag. Martin Steiner nahm nun den bevorstehenden „International Day of UN-Peacekeepers“ zum Anlass, um für ihn und alle anderen im Auslandseinsatz Verstorbenen eine kleine Gedenkfeier im AUTINT abzuhalten.
Obst Amon (re) mit Obstlt Koch, MilDekan MMag Steiner und Militärsenior Mag. Lattacher
gedenken den im Ausland verstorbenen österreichischen Soldaten.
Am Beginn der Feier ging Obst Claus Amon kurz auf das Leben von Mjr Peter Semin ein. Der evangelische Militärsenior, Mag. Michael Lattinger, las aus einem Brief von Johannes und sprach von derTrauer die Angehörige und Freunde erleben müssen, wenn ein geliebter Mensch verstirbt. MilDekan Mag. Martin Steiner gedachte den mehr als 3000 in UN-Missionen Verstorbenen, ehe er das Gebet für sie und Mjr Peter Semin sprach. Die Verschraubung der Namenstafel durch Obst Claus Amon und Obstlt Helmut Koch am Denkmal für die im Einsatz ums Leben gekommenen österreichischen Soldaten und das Abspielens des Liedes vom guten Kameraden beendeten die Feierlichkeit.
Obstlt Helmut Gekle
Foto: Vzlt Werner Wukoschitz
Schweizer Verteidigungsminister im AUTINT
Schweizer Verteidigungsminister im AUTINT
Hohen Besuch durfte das Austrian Armed Forces International Centre in Götzendorf am 8. Mai begrüßen. Der Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport, seine Exzellenz Bundesrat Ueli Maurer, besuchte mit einer hochrangigen Delegation die Drehscheibe der Auslandseinsätze. Begrüßt wurden Bundesrat Maurer und der Kommandant der begleitenden österreichischen Teile, GenLt Franz Leitgeb, am Sportplatz, wo der für den Transport von Wiener Neustadt nach Götzendorf eingesetzte Black Hawk mit geringfügiger Verspätung anlandete. Im Herrensalon der Cafetèria Süd wurde zum Mittagessen geladen. Verpflegt wurde dabei mit dem Mittagsangebot aus der Truppenküche. Die angebotene Speisenauswahl wurde von den Gästen bestens goutiert, die ausgezeichnete Qualität der Gerichte von allen Seiten gelobt.
Ankunft von seiner Exzellenz, Bundesrat Ueli Maurer (Bildmitte), beim AUTINT in Götzendorf
Nach dem Mittagsmahl erhielt Bundesrat Maurer vom Kommandanten des AUTINT, Obst Claus Amon, ein detailliertes Briefing über die Aufgaben der Auslandseinsatzbasis. Ein Punkt dabei war die langjährige Zusammenarbeit mit den Eidgenössischen Streitkräften. Begonnen hat diese 1999 mit trilateralen Gesprächen zwischen Österreich, Kanada und der Schweiz über einen Traineraustausch bei Kursen, intensiviert wurde sie 1999 mit dem Kosovo-Einsatz. Bis zur Rotation AUTCON/KFOR 12 im Jahr 2005 wurden österreichische und schweizerische Soldatinnen und Soldaten gemeinsam in Götzendorf auf ihren Einsatz vorbereitet. Ebenfalls 1999 begann der intensive Austausch von Kursteilnehmern, 2008 erfolgte die Implementierung von 4PCE. Fo(u)r Peace Central Europe ist der enge Schulterschluss der internationalen Ausbildungszentren der Schweiz, der Niederlande, Österreichs und von Deutschland. Höhepunkt dabei ist der quatrolaterale Military Expert on Mission Course – Military Observer, der seit 2009 durchgeführt wird und dabei sämtliche Trainer und ´Kursteilnehmer der vier Nationen bei der Abschlussübung Blue Flag im Dreiländereck am Bodensee zusammenführt. Gemeinsam mit rund 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der ganzen Welt wird eine realitätsnahe Übung durchgeführt, bei der Standardisierung, Harmonisierung und Synchronisation der Ausbildungsabläufe optimal trainiert werden können.
Rekruten, Befrager und ein Schweinebauch
Nach der theoretischen Einweisung wurden mit Bundesrat Maurer praktische Ausbildungsstationen besucht. Die erste führte zur Basisausbildung, wo die neu einberufenen Rekruten an ihrem dritten Ausbildungstag im Waffen- und Schießdienst in die Funktion des StG 77 eingewiesen wurden. „Die jungen Kameraden sollen Vertrauen in ihre Waffe bekommen, um das am Ende der Ausbildung stehende große Ziel Scharfschießen in aller Ruhe durchführen zu können“, erläuterte der Zugskommandant.
Mit dem Bus ging es dann weiter zu einer speziellen Ausbildung, dem von der FHumInt durchgeführten Interrogation Course. Dieser ist ein Fortbildungskurs für Fachkräfte die bereits Erfahrung als FHT gewonnen haben. Neben den theoretischen Vorbereitungsarbeiten für eine Befragung und den damit verbundenen Auswertungen hatte die Delegation auch die Gelegenheit an einer praktisch durchgeführten Befragung teilnehmen. Eine Erfahrung, die sicherlich im Gedächtnis geblieben ist.
Am Gefechtsfeldübungsplatz konnte die Delegation schlussendlich noch der UNIFIL-Ausbildung bewohnen. Schwerpunkt des Tages war die erweiterte Selbst- und Kameradenhilfe, die mit dem 1. UNIFIL Kontingent im November 2011 im Bundesheer implementiert wurde. Die Ausbildung umfasst 50 Stunden in denen die Soldatinnen und Soldaten lernen, einen verletzten Kameraden bestmöglich zu versorgen bis ein Notarzttrupp eintrifft. Dabei erlernen sie mit Brustverletzungen, arteriellen Blutungen und Schmerzmedikamentapplikationen richtig umzugehen.
Die erwähnten Verletzungsmuster können mit neuen Thoraxpflastern, Arterienabbindern und Spezialverbänden durch die Soldatinnen und Soldaten bei Tag und bei Nacht behandelt werden, sodass der Verletzte einer sehr guten Erstversorgung zugeführt wird. Die Utensilien dafür werden in einem Trägersystem (erwSKH-Satz) am Gurt des Soldaten befestigt und sind daher im Einsatz stets griffbereit. ObstA Dr. Susanne Kroisböck wies die Delegation ein und konnte dabei auch das praktische Üben an einem Schweinebauch, an dem eine Schusswunde erstversorgt wurde, präsentieren. Eine realitätsnahe Ausbildung die sichtlich Eindruck hinterließ.
Den Schlusspunkt setzte der Leiter der Lehrabteilung, Obst Sandor Galavics, mit der Einweisung in den Gefechtsfeldübungsplatz. Dieser bietet mit seiner modernen, einsatzorientierten Ausstattung die Möglichkeit, sämtliche Übungsszenarien, die für Auslandseinsätze gefordert sind, realitätsnah umzusetzen. Natürlich wurden die Gäste auch auf die gemeinsame Arbeit mit den Schweizer Pionieren hingewiesen, die für die Überdachung der Wohncontainer verantwortlich zeichnen.
Nach dem Eintragen in das Gästebuch und der Überreichung der Gastgeschenke verließ die Delegation pünktlich das AUTINT, um den Helikopterflug nach Wien Schwechat anzutreten.
Obstlt Helmut Gekle, S5 AUTINT
Fototext: Ankunft von seiner Exzellenz, Bundesrat Ueli Maurer (Bildmitte), beim AUTINT in Götzendorf
Foto: Vzlt Werner Wukoschitz
Künstler im Einsatz für den Frieden
Vor vier Jahren wurde vom AUTINT ein ganz besonderes Buchprojekt in Angriff genommen: Eine Chronik aller Künstler, die unentgeltlich für das Österreichische Bundesheer zu unseren Soldatinnen und Soldaten in die Missionen aufgebrochen sind, um mit Konzerten, Lesungen oder Kabarettauftritten eine willkommene Abwechslung vom Alltag zu bringen. 2014 erfolgt nun, nachdem die Erstausgabe vergriffen ist, die Neuauflage.
Nunmehr sind es 110 Künstlerinnen und Künstler bzw. Gruppen aller Genres, die portraitiert werden. Der Umfang des Buches musste von ursprünglich 86 auf 146 Seiten erweitert werden. Neu hinzugekommen sind Musikerinnen und Musiker die in den vergangenen vier Jahren erstmals in die Einsatzräume entsandt wurden sowie jene Kulturschaffenden, die sich für die Kulturreihe „Kunst im Einsatz“ ebenfalls unentgeltlich zur Verfügung gestellt haben.
Österreichs Ausnahmeschauspieler Erwin Steinhauer bei seiner Truppenbetreuung am Golan
Für die Portraits standen pro Seite maximal 1.800 geschriebene Zeichen zur Verfügung, um auch noch genügend Platz für Erinnerungsfotos von den „Einsätzen“ zu haben. Ein Unterfangen, das bei Größen wie Prof. Ernst Fuchs, Erwin Steinhauer, DJ Ötzi, Dr. Kurt Ostbahn, Christina Stürmer, Georg Danzer oder Prof. Frank Hoffmann einen gewissen Mut zur Lücke erforderte. Schlussendlich konnte dieses Unterfangen aber bravourös gemeistert werden, denn jeder Abgebildete gab seine Seite nach Begutachtung mit keinen bis kleinen Änderungswünschen zum Druck frei.
Vorwörter des Herrn Bundesministers für Landesverteidigung und Sport, Mag. Gerald Klug, des Generalstabschefs, Gen Othmar Commenda, des Streitkräftekommandanten, GenLt Franz Reißner, sowie eine Grußbotschaft des Leiters der Militärvertretung Brüssel, GenLt Günter Höfler, unterstreichen die Bedeutung dieser Chronik.
Blättert man durch das Buch, so kann man mit Stolz vermerken, dass das Österreichische Bundesheer mit den bekanntesten österreichischen Künstlerinnen und Künstlern in engem Kontakt steht. Von A wie Alf Poier oder Andrea Händler über D wie Die Stokogler oder Die Edlseer bis W wie Willi Resetarits reicht die Bandbreite.
Am 27. Mai wird die Neuauflage des Buches im Heeresgeschichtlichen Museum präsentiert werden. Susan P. mit ihrem Saxophon, die Rioters mit Rock`n`Roll vom Feinsten und die Real Holy Boys mit bekannten Welthits werden dabei für beste Unterhaltung sorgen. Die Laudatio zum Buch wird von GenLt Günter Höfler, der als Kommandant Internationale Einsätze und Streitkräftekommandant jahrelang ein ganz besonderer Förderer der Truppenbetreuung war, gehalten. Weiters werden verdiente Künstlerinnen und Künstler für fünf unentgeltliche Einsätze im Rahmen der Truppenbetreuung mit der AUTINT Ehrennadel in Bronze ausgezeichnet werden. Neben den auf der Bühne im Einsatz befindlichen Rioters und Real Holy Boys kommt diese Ehrung auch den Dornrosen, Two4Fun und den Mooskirchnern zu.
Ein unterhaltsamer Abend ist garantiert, denn neben den auf der Bühne agierenden Gruppen werden sich auch im Publikum zahlreiche Kunst- und Kulturschaffende einfinden, um Erinnerungen an Auftritte in einem für sie eher ungewohnten Ambiente aufzufrischen oder neuen Erfahrungen - alà Libanon - entgegen zu fiebern.
Obstlt Helmut Gekle, S5 AUTINT
Foto: ÖBH
SEEBRIG Kommandant besucht AUTINT
BrigGen Hakan Eser, Kommandant der South-Eastern Europe Brigade (SEEBRIG) besuchte am 3. April 2014 in Begleitung des türkischen Militärattachès, LtCol Ahmet Cevikbas, das Austrian Armed Forces International Centre (AUTINT) in Götzendorf. Die SEEBRIG ist in Tyrnavos-Larissa beheimatet und setzt sich aus den sieben Nationen Albanien, Bulgarien, Griechenland, Italien, Mazedonien, Rumänien und der Türkei zusammen. Sie arbeitet nach dem Prinzip einer Task Force und verfügt über eine Truppenstärke von 5000 Soldatinnen und Soldaten. Ihr Einsatz erfolgt auf der Grundlage eines UN- oder OSZE-Mandats für NATO oder EU geführte Missionen. Die Bandbreite der Peace Support Operations reicht dabei von Peace Keeping, Peace Making, Peace Building bis hin zu humanitären Einsätzen. Derzeit versehen im Hauptquartier in Larissa auch sechs österreichische Offiziere ihren Dienst, sie arbeiten an der Evaluierung der EU-Mission in Zentralafrika mit.
Obst Claus Amon mit BrigGen Hakan Eser, LtCol Ahmet Cevikbas und den Stabsmitgliedern,
die für aufgabenspezifische Antworten sorgten
Im AUTINT wurde BrigGen Eser von Obst Claus Amon detailliert in die Auslandsaufgaben des Österreichischen Bundesheeres eingewiesen. Auf besonderes Interesse stieß dabei die Einsatzvorbereitung für die Missionen sowie das Angebot der internationalen Kurse. Das Prinzip der gemeinsamen von Österreich, der Schweiz, Deutschland und den Niederlanden durchgeführten Übung „Blue Flag“ im Rahmen der Military Observer Courses fand große Anerkennung. Denn durch die Zusammenführung von rund 100 Militärbeobachtern zu einer gemeinsamen Abschlussübung kann ein einheitliches Ausbildungsniveau garantiert werden.
Im Museum „Internationale Einsätze“ wurde dem SEEBRIG Kommandanten nicht nur die Vergangenheit der Garnison vor Augen geführt sondern auch die Historie unserer Missionen. Ein intensiver Erfahrungsaustausch fand bei den Erinnerungsstücken von UNFICYP statt, stand doch BrigGen Eser Mitte der 90-iger Jahre selbst auf der Mittelmeerinsel im Einsatz. Expert Talks beendeten schlussendlich diesen hochrangigen Besuch.
Obstlt Helmut Gekle, S5 AUTINT
Foto: Vzlt Werner Wukoschitz
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4 PCE
4-PCE Veranstalter
Die vier Länder, die Teil des 4-PCE sind, arbeiten Hand in Hand, um den teilnehmenden Offizieren ein höchst effektives Training zu geben. Die jährliche stattfindenden Kurse in den Niederlanden, Deutschland, der Schweiz und Österreich, werden von Teilnehmer aus der ganzen Welt besucht.
Im Untermenü finden Sie detaillierte Informationen über die Ausbildungs-Zentren.