Einsatzvorbereitung AUTCON 6 / UNIFIL

Category: Rotationen
Published: Friday, 04 July 2014

Am 07. April 2014 begann die Einsatzvorbereitung (EVb) des 6. Österreichischen Kontingentes (AUTCON 6) für den Einsatz bei der United Nation Interim Force in Lebanon (UNIFIL) in der Auslandseinsatzbasis (AuslEBa) in Götzendorf, welche sich im Wesentlichen in drei Hauptabschnitte gliederte. Die ersten zwei Wochen der Ausbildung fanden an den verschiedenen Waffen- und Fachschulen (WaFaS) statt. Dieser Ausbildungsabschnitt ist für sogenanntes Schlüsselpersonal wie z.B. den Kommandanten und dem Fachpersonal vorgesehen. Danach wurden alle Soldaten einer drei Wochen dauernden allgemeinen militärischen Ausbildung (AMA) in Götzendorf unterzogen und im Anschluss einer weiteren zweiwöchigen Fach- bzw. Transportausbildung zugeführt.

Somit begann für 57 Soldaten die EVb am Montag dem 07. April 2014 mit einem administativen Tag in Götzendorf. Noch am selben Tag wurden alle zu den entsprechenden Waffen- und Fachschulen in Marsch gesetzt, wo sie gemäß ihren Funktionen der entsprechenden Ausbildung zugeführt wurden. Diese umfasste im speziellen den Bereich Instandsetzung/technischer Dienst, ADR-Schein, Be- und Verladekurs an der HLogS, Führerscheinkurs für Stapler bzw. Hakenlastsystem bei der 7. JgBrig, Ausbildung der Brandschutzgruppe an der ABCAbwS, Ausbildung des Sanitäts-Personals an der SanS sowie die Fernmeldeausbildung an der FüUS.

Ein Konvoi trifft auf einen Checkpoint

 

Modulausbildung

Nach zwei Wochen erfolgte in Götzendorf die Zusammenführung des gesamten Kontingentes und die Einnahme der Zugsgliederung (3 Züge) für die AMA, welche erstmals in drei Ausbildungsmodulen durchgeführt wurde.

Modul 1: Das erste Ausbildungsmodul beinhaltete den Kurs Erweiterte Selbst- und Kameradenhilfe zur Verwundetenversorgung am Gefechtsfeld (erwSKH/VrwVersGefF) in der Dauer von einer Woche gemäß Curriculum unter der Leitung von ObstA Dr. Susanne KROISBÖCK.

 

 

Modul 2: Das zweite Ausbildungsmodul bestand mit Schwergewicht aus Waffen- und Schießdienst (WuSchD) sowie einem Kampfmittelgefahrentraining (Countering – Improvised Explosive Device (C-IED)). Für das Scharfschießen wurde der jeweilige AMA – Zug nochmals geteilt, in Soldaten mit Grundschießfertigkeit und ohne Grundschießfertigkeit. Ziel nach diesen drei Tagen war das Erreichen bzw. der Erhalt der Grundschießfertigkeit entsprechend dem gültigen Schießprogramm. Zusätzlich wurde in diesen drei Tagen noch ein „Mine Awareness Training (MAT)“ absolviert. Der vierte und fünfte Ausbildungstag war ganz der C-IED Ausbildung unter der Leitung der HTS gewidmet. Dabei wurden vom Ausbildungsleiter mit seinen Kampfmittelgefahrentrainern die Grundsätze von C-IED sowohl theoretisch als auch praktisch vermittelt. Da die Gefahr von IEDs nach wie vor von vielen Soldaten unterschätzt wird, war es besonders wichtig mit dieser Ausbildung auch das Bewusstsein der Soldaten hinsichtlich dieser Bedrohung zu wecken.

 

 

Modul 3: Das dritte Ausbildungsmodul, die allgemeine militärische Ausbildung/Einsatzraum spezifische Ausbildung (AMA/ERspezBA), war geprägt von einer Mehrzahl an Unterrichten wie Mandat, Mission und Einsatzführung, Rules of Engagement (ROE), Gender Mainstreaming, nationale und internationale Bestimmungen sowie ABC theoretisch und praktisch inklusive Hauptdichteprüfung, etc.

 

Ausbildungsteil 3

Mit 09. Mai 2014, nach drei Wochen AMA, begann der dritte Teil der EVb. Die Masse der Soldaten der Multi Role Logistic Unit (MRLU) wurden an die entsprechende WaFaS gesandt, um dort die Einsatzraum spezifische Fachausbildung zu absolvieren. Die Teile der Brandschutzgruppe kehrten zur ABCAbwS zurück, die SanUOs absolvierten die Train the Trainer Ausbildung für den Kurs erwSKH/VrwVersGF an der SanS und die Versorgungsteile wie Instandsetzung, Nachschub und Wirtschaftsdienst wurden an der HLogS weiter ausgebildet.

In Götzendorf verblieben zwei Offiziere des Hauptquartiers, das nationale Führungselement sowie das Kompaniekommando mit zwei Transportzügen. Durch erfahrenes Personal erfolgte in der ersten Woche eine Grundlagenausbildung im Bereich Konvoi sowie Verhandlungsführung und Transportplanung. Weiters wurde die Sprachausbildung Englisch unter Leitung des Sprachinstitutes der Landesverteidigungsakademie in der Dauer von drei Tagen durchgeführt.

In der letzten Ausbildungswoche (21. KW) absolvierten dann alle Transportteile nach eintägiger Vorbereitung die Transportübung in der Dauer von drei Tagen. Dabei wurden zwei Konvois mit einer Gliederung wie im Einsatzraum gebildet in welchen gesamt ca. 40 Fahrzeuge bewegt und eine Marschstrecke von etwa 600 km bewältigt wurde. Dabei hatten die Rotanten insgesamt sechs verschiedene Stationen zu meistern, wo das richtige Einzelverhalten aber vor allem auch die Führungsfähigkeit der Kommandanten als Incident Manager sowie der Informationsfluss geübt und überprüft wurde.

 

Die Übungsleitung wurde durch erfahrenes Personal der AuslEBa sichergestellt. Um möglichst reale Bedingungen an den Stationen zu schaffen, waren der Einsatz eines Schminktrupps sowie der Einsatz von Pyrotechnik und etwa 30 Rekruten als Figuranten unerlässlich. Rund 15 erfahrene Offiziere/Unteroffiziere waren als Instruktoren beim Konvoi und bei den Stationen eingesetzt, um eine einsatznahe Ausbildung sicherzustellen.

Die Stationen beinhalteten unter anderem das Verhalten an einem illegalen, militanten Checkpoint mit Verhandlungsführung, einem IED-Incident mit Bergung von zwei Verletzten, einem Verkehrsunfall mit Personenschaden, Verhalten bei einer Demonstration sowie den Ausfall eines Kfz aufgrund eines technischen Defektes. Wesentlich zum Gelingen dieser Transportübung trug das dienstzugeteilte einsatzraumerfahrene Personal bei. Durch ihre Einsatzerfahrung konnte nicht nur die praktische Durchführung eines Konvois geübt werden, sondern es wurden auch alle anderen Bereiche wie Planung und Vorbereitung eines Konvois, Meldeverfahren, etc. gemäß den gültigen UN-Standards einsatznah ausgebildet werden.

Nach gesamt sieben Wochen Ausbildung war die Einsatzvorbereitung des 6. österreichischen UNIFIL Kontingentes abgeschlossen und alle 112 Rotanten wurden am Freitag dem 23. Mai 2014 in würdiger Form im Beisein des HBM Mag. Gerald Klug in Götzendorf verabschiedet.

Natürlich ist eine weiterführende Ausbildung im Einsatzraum unerlässlich, doch schlussendlich konnte durch die Zusammenfassung aller Ressourcen, dem großartigen Engagement und persönlichen Einsatz des Ausbildungspersonals sowie dem Einsatzwillen der Rotanten ein sehr hohes Ausbildungsniveau und somit auch die Einsatzbereitschaft erreicht werden.

 

 

Autor: Mjr Michael Tauscheck

Foto: ÖBH

 

Minister verabschiedet Libanon-Kontingent

Category: Rotationen
Published: Friday, 04 July 2014

Götzendorf, 23 05 14. Strahlender Sonnenschein flutet den Antreteplatz des Austrian Armed Forces International Centres in Götzendorf auf dem die Soldaten des 6. Kontingents zur feierlichen Verabschiedung durch den Herrn Bundemininster für Landesverteidigung und Sport, Mag. Gerald Klug, angetreten sind.
Der Kommandant AUTINT, Obst Claus Amon, geht in seiner Begrüßung mit poiniterten Worten auch auf die Wettersituation ein, die extra für die Ausbildung an die Temperaturen im Einsatzraum angeglichen wurden.
Der Vertreter der Streitkräfte, ObstdG Alois Frühwirth, spricht neben der hervorragenden Reputation Österreichs bei den internationalen Einsätzen auch die Heeruasforderung des Einsatzes im familären Bereich an. Er verweist auf das Refrat Familienbetreuung in den Streitkräften, das als Ansprechstelle für eventuell auftretende Problems zur Verfügung steht. Minister Klug sprach den angetretenen Soldaten seinen Respekt für ihre Entscheidung in den Auslandseinsatz gehen aus. Trotz der Einsparungen wird der eingeschlagene Kurs bei den Auslandseinsätze beibehalten und die Anzahl von derzeit rund 800 entsendeten Soldatinnen und Soldaten wird auch weiterhin beibehalten werden. Damit gehört Österreich auf die Größe seines Landes bezogen zu den stärksten Truppenstellern bei internationalen Missionen.

Minister Mag. Gerald Klug mit ObstdG Alois Frühwirth sowie Obst Claus Amon mit
Bundesrat Gerhard Schödinger beim Abschreiten der Front.

 

UNIFIL-Historie
Ein trauriger Anlass führte 1978 zur Installation der UNIFIL-Friedenstruppe. Am 11. März überfielen palästinensische Guerillas, die im Libanon stationiert waren, einen Bus in der Nähe von Tel Aviv und töteten dabei mehr als 35 Menschen wurden. Als Reaktion auf dieses Attentat drangen drei Tage später israelische Einheiten in den Südlibanon ein. Es kam zur zeitweiligen Besetzung des Gebiets.

Diese kriegerischen Auseinandersetzungen veranlassten die Vereinten Nationen mit den Resolutionen 425 und 426 vom 19. März 1978 zur Einsetzung einer UN-Beobachtermission namens United Nations Interim Force in Lebanon oder kurz UNIFIL Ursprünglich hatte sie nur die Aufgabe, den Abzug der israelischen Truppen zu überwachen, den die Resolution 425 einforderte. Außerdem sollte sie dazu dienen, den Frieden und die Sicherheit im südlichen Libanon wiederherzustellen und schließlich der libanesischen Regierung helfen, die Souveränität und ihre Autorität in dem Gebiet wieder zu erlangen.
Die permanenten Spannungen konnten allerdings nicht eingedämmt werden. Nur vier Jahre später, am 4. Juni 1982, wurde der israelische Botschafter in Großbritannien bei einem Attentat durch palästinensische Araber in London schwer verletzt. Als Reaktion auf diesen Anschlag drangen am 6. Juni 1982 israelische Streitkräfte bis nach Beirut vor.
Die Vereinten Nationen versuchen durch die Installation einer Friedenstruppe in Beirut der Situation Herr zu werden, doch erst 1985 zogen sich die israelischen Streitkräfte auf eine Sicherheitszone im Süden des Landes zurück.
Fast acht Jahre währte ein brüchiger Friede. Ständige Guerillaaktion der Hisbollah veranlassten die israelischen Streitkräfte am 25. Juli 1993 mit der größten Offensive auf Hisbollah-Stützpunkte in Südlibanon seit der Invasion von 1982 zu beginnen.
Die massiven Angriffe auf den Südlibanon endeten eine Woche später, nachdem die libanesische und die syrische Regierung auf Vermittlung der USA zugesichert hatten, die Hisbollah unter Kontrolle zu bringen.

Neues Mandat
Im Juli 2006 nahmen Hisbollah-Kämpfer zwei israelische Soldaten fest, dies führte zur sogenannten Operation Sommerregen, dem erneuten Einmarsch Israels in den Libanon. Während dieses erneuten Libanonkrieges wurde am 11. August 2006 die UN-Resolution 1701 verabschiedet, durch die das UNIFIL-Mandat grundlegend erweitert wurde.

Im Gegensatz zu bisher ist die Mission jetzt auf Kapitel VII der Charta der Vereinten Nationen begründet. Es handelt sich damit um eine bewaffnete Blauhelmmission, was bedeutet, dass die UNIFIL-Truppen ihre Aufgaben im Rahmen des Mandats mit Gewalt durchsetzen können.
Dieses neue Mandat brachte auch die Aufstockung des UNIFIL-Kontingents von 2.000 auf maximal 15.000 Soldatinnen und Soldaten. Und erstmals wurden die Blauhelmsoldaten durch Marineeinheiten ergänzt. Der Marineeinsatzverband soll Libanons 225 km lange Küste überwachen und den Schmuggel von Waffen unterbinden.
Aufgrund der Resolution 1701 stimmten die Konfliktparteien, Hisbollah und Israel, dem Waffenstillstand zu, der am 14. August 2006 in Kraft trat. Und bis heute hält.

Österreich im Nahen Osten
Österreichs friedenspolitisches Engagement im Nahen Osten begann 1974 mit der Verlegung österreichischer Soldaten vom Sinai auf den Golan, wo sie 39 Jahre erfolgreich im Einsatz waren.
2011 wurde die Aufstellung eines Kontingents für den Einsatz im Libanon beschlossen. Mit einer Stärke von maximal 172 Soldatinnen und Soldaten werden seit dem November 2011 Transporte von Personal und Gerät, das Bergen und Reparieren beschädigter UNIFIL-Fahrzeuge, das Versorgen mit Treibstoff, die Lagerhaltuing und der Brandschutz durchgeführt.
Auf diese Aufgaben wurden sie von der Auslandseinsatzbasis, der Heereslogistikschule, der ABC-Abwehrschule und der Heerestruppenschule bestens vorbereitet. Weiters verfügen sie zu ihrem Schutz über eine moderne, dem internationalen Standard entsprechende Ausrüstung, die für ihre Sicherheit während ihres Einsatzes sorgen wird.

 

 

International Day of UN-Peacekeepers
Verschweigen darf man aber nicht, dass jeder militärische Einsatz auch ein nicht kalkulierbares Restrisiko beinhaltet. Mit der Anwendung der erlernten Methoden, einer gesunden Portion Vorsicht und ehrlich gelebter Kameradschaft kann dieses allerdings auf ein Minimum reduziert werden.
Am 29. Mai, dem „International Day of UN-Peacekeepers“ wird allen Peacekkeepern die im Einsatz standen oder gehen und die im Einsatz ihr Leben verloren haben gedacht. Dieser Ehrentag für alle Blauhelme wurde von der Generalversammlung der Vereinten Nationen mit der Resolution 57/129 am 11. Dezember 2002 beschlossen und 2003 erstmals gefeiert.
Der offizielle Antrag für diese Resolution kam von der Vereinigung der ukrainischen Peacekeeper gemeinsam mit der ukrainischen Regierung. Das Datum, der 29. Mai, wurde bewusst gewählt, denn dieser Tag war 1948 der Beginn der United Nations Truce Supervision Organization (UNTSO), der ersten UN-Peacekeeping Mission überhaupt. Diese Beobachtermission hatte die Aufgabe den Waffentstillstand nach dem arabisch-israelischen Krieg zu überwachen.
Seitens der Vereinten Nationen wurde der International Day of UN-Peacekeepers wie folgt definiert: „A day to pay tribute to all the men and women who have served and continue to serve in United Nations peacekeeping operations for their high level of professionalism, dedication, and courage and to honor the memory of those who have lost their lives in the cause of peace.”
Bei mehr als 100.000 Entsendungen in unsere Missionen musste auch Österreich bittere Verluste beklagen. 52 Soldaten sind in den Einsatzräumen verstorben. Einer von ihnen, Mjr Hans-Peter Lang, verstarb 2006 in Khiam während der kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Israel und dem Libanon.

Feierlicher Abschied
Eine Ehrenkompanie der Garde mit der Musik der Garde und die Standarte der Vereinigung österreichischer Peacekeeper umrahmten die Verabschiedung zu der sich neben den geladenen Ehrengästen auch zahlreiche Angehörige und Freunde der UNIFIL-Soldaten eingefunden hatten. Ein gemeinsames Mitgessen brachte noch Zeit zum Austausch persönlicher Erinnerungen und wer Glück hatte auch für ein kurzes Gespräch mit dem Herren Bundesminister, der allerdings aufgrund des AFDRU-Einsatzes in Bosnien-Herzegowina nicht allzu lange verweilen konnte.

 

 

Obstlt Helmut Gekle, S5 AUTINT
Foto: Vzlt Werner Wukoschitz

30. Kontingent verabschiedet – 15 Jahre Einsatz im Kosovo!

Category: Rotationen
Published: Thursday, 03 July 2014

Vor 15 Jahren, am 25. Juni 1999, wurde vom Ministerrat mittels Beschluss die Entsendung österreichischer Soldatinnen und Soldaten in den Kosovo angeordnet. Am 1. Juli erfolgte die Genehmigung durch den Nationalrat. ObstdG Karl Pernitsch als nationaler Kontingentskommandant und Obstlt Hans Tomaschitz als Kommandant der Task Force Dulje führten das 1. Kontingent in die Krisenregion.

Am Freitag, 21 03 14, mit Beginn um 10.30 Uhr fand nun in der Wallenstein Kaserne in Götzendorf die feierliche Verabschiedung des 30. KFOR-Kontingents statt. Die prächtig im Wind wehenden Fahnen von Österreich, der Europäischen Union, des AUTINT, der Partnership for Peace Training and Education Centren und von 4Peace Central Europe versprühten jenen Hauch von Internationalität der dem Österreichischen Bundesheer seine hervorragende Reputation im weltweiten Einsatz für den Frieden verleiht. Das prächtige Frühlingswetter sorgte für angenehme Temperaturen und beste Stimmung unter den Kontingentsangehörigen, den Ehrengästen und den zahlreichen Angehörigen, die es sich nicht nehmen ließen mit ihrer Anwesenheit ihre persönliche Wertschätzung für die Bereitschaft zu diesem Einsatz für den Frieden auszudrücken..

BR Gerhard Schödinger, Bgdr Günter Ruderstaller, BH Dr. Peter Suchanek und Obst Claus Amon beim Abschreiten der Front

 

In seiner Begrüßung verwies der Kommandant des AUTINT, Obst Claus Amon, auf die ausgezeichnete Arbeit die in den vergangenen 15 Jahren geleistet wurde, er plädierte an die Kameradschaftlichkeit des Kontingents, um gemeinsam diesen Weg weiter beschreiten zu können. Amon sprach der 3. Panzergrenadierbrigade mit dem formierungsverantwortlichen Panzergrenadierbataillon 35 Dank für die bestens durchgeführte Einsatzvorbereitung und die reibungslose Zusammenarbeit während der Ausbildungswochen aus. „Dies gilt natürlich auch für alle weiteren in die Formatierung und Ausbildung involvierten Stellen, die ihrem Auftrag ebenfalls ausgezeichnet nachgekommen sind“, ergänze der Kommandant AUTINT.

Der militärisch Höchstanwesende, Bgdr Mag. Günter Ruderstaller, kam in seiner Rede auf den Wandel des Einsatzes in den letzten Jahren zu sprechen. Lange Zeit als Task Force Dulje im legendären Camp Casablanca beheimatet versieht das österreichische Kontingent nun an den Standorten Pristina, Prizren und Pec seinen Dienst. Immer wieder wird es zu heiklen Einsätzen in den Norden des Landes beordert, um mit der typisch österreichischen Mentalität für die Durchsetzung des Auftrages zu sorgen. Dass es dabei nicht immer sehr friedvoll zugeht, zeigen die gewalttätigen Auseinandersetzungen von November 2011 bei denen elf österreichische Soldaten verletzt wurden. Bgdr Ruderstaller dankte auch den Angehörigen für ihr Verständnis und er verwies die Kontingentsangehörigen auf die ausgezeichnete Ausbildung verbunden mit der bestens bewährten Ausrüstung, die ihnen im Einsatzraum die erfolgreiche Erfüllung ihres Auftrags garantieren.

Niederösterreich stellt mit 83 Kontingentsangehörigen den größten Anteil des Kontingents gefolgt von der Steiermark mit 50, Wien mit 38 und Kärnten mit 31. 62 Kontingentsangehörige kommen vom Aktivkader, 135 aus der Miliz, 58 von Kaderpräsenseinheiten (KPE) und 5 sind Ressortangehörige.

Der Festakt, dem ua BR Gerhard Schödinger, BH Dr. Peter Suchanek, acting Brigadekommandant Obst Franz Langthaler, der Kommandant des Kommando Militärstreife/Militärpolizei, Obst Franz Baumgartner, und der Kommandant des PzGrenB 35, Obstlt dG Mag. Karl Krasser, sowie zahlreiche Angehörige beiwohnten wurde von der Militärmusik Burgenland unter der Leitung von Militärkapellmeister Obst Hans Mirtl und einem Ehrenzug des Militärkommandos Burgenland feierlich umrahmt.

 

Obstlt Helmut Gekle

Foto: Vzlt Werner Wukoschitz

 

Das 30. KFOR- Kontingent bereitet sich auf seinen Einsatz vor

Category: Rotationen
Published: Thursday, 03 July 2014

Großmittel, 24.Februar 2014 – Über 200 Soldatinnen und Soldaten aus dem Aktiv- und Milizstand bereiten sich seit Anfang Februar auf ihren Einsatz im Kosovo vor. Das Panzergrenadierbataillon 35 in Großmittel, welches mit der Einsatzvorbereitung beauftragt wurde, bietet den Soldaten nicht nur die Rahmenbedingungen die für eine optimale Ausbildung geeignet sind, sondern weiß aufgrund der bisherigen Auslandserfahrungen, wo einzelne Schwerpunkte hinsichtlich der Ausbildung zu setzten sind, so dass möglichst reale Ausbildungsszenarien geübt und trainiert werden können. Den Beginn machte die Allgemeine ,,Militärische Ausbildung“(AMA), in der es gilt die Soldatinnen und Soldaten im Bereich der ,,militärischen Grundkenntnisse“ auf einen einheitlichen Ausbildungsstand zu bringen. Diese stellte sicherlich eine hohe Herausforderung für die Ausbilder dar, wenn man bedenkt, dass bei den Milizsoldaten Anpassungen hinsichtlich ihres Ausbildungsgrades notwendig sind, da es Veränderungen in einzelnen Ausbildungsarten gegeben hat. So hat sich in den vergangenen Jahren die Schießhaltung der Waffe beim ,,Waffen und Schießdienst“ geändert in dem man diese von anderen Armeen adaptierte. Auf diese und andere Veränderungen mussten sich die Soldatinnen und Soldaten aus dem Miliz- und Reservestand neu gewöhnen und dies verlangte von den ihnen ein hohes Maß an Konzentration ab.

Räumung einer Sperre

 

Das Schwergewicht in der ersten Woche der AMA bildete die erweiterte Selbst- und Kameradenhilfe. Unter anderem wurden alle essentiellen Erste-Hilfe-Maßnahmen geübt und darüber hinaus auch potenzielle Verwundungsszenarien am Gefechtsfeld theoretisch und praktisch vermittelt. Diese wurden selbstverständlich in voller Einsatzbekleidung geprobt, um ein realistisches Gefühl dafür zu entwickeln. Neben den praktischen Übungen an den Soldaten selbst wurde anhand einer Wundattrappe die allgemeine Wundversorgung mit dem erweiterten Erste Hilfe Satz, welcher nun zur Mannesausrüstung zählt, trainiert. In der praktischen Ausbildung konnte am Kasernengelände bei einer simulierten Gefechtshandlung die Bergung von verletzten Kameraden geübt werden.

Einen weiteren Schwerpunkt stellten auch die Fahrzeug- und Personenkontrollen dar. Fahrzeuge wurden gemäß eines temporären Checkpoints (Planquadrat) eingewiesen und auf eventuelle Waffen untersucht. Es wurde außerdem der richtige Umgang mit den darin befindlichen verdächtigen Personen erlernt. Unter anderem auch das Anhalten und Festhalten eben dieser Personen ohne sich selbst oder seine Kameraden dabei in Gefahr zu bringen. Auch ein wichtiger Teil der EVB, besonders am Balkan, ist der richtige Umgang mit Minen.

Für ein möglichst realistisches Training wurden sie am Kasernengeländet platziert und unter Anleitung von fachkundigen Ausbildern selektiert und nach Kategorien mittels einer Minenkarte zugeordnet, um im Ernstfall im Stande zu sein, eine richtige Meldung abgeben zu können. Hierbei wurde zuerst eine Minenstraße am Kasernengelände so gelegt, wie man diese möglicherweise im Kosovo vorfinden könnte. Die Auszubildenden konnten anhand dieses Beispiels sehen, dass das Erkennen von Minen äußerst schwierig sein kann. Geübt wurde u.a. mit Spezialgeräten zum Auffinden von Minen. Nach den ersten zwei Wochen dieser fordernden, intensiven aber lehrreichen Vorbereitung für alle Teilnehmer werden diese jetzt in ihren entsprechenden Fachbereichen, wie etwa im Sanitätsdienst, in der Logistik oder in der KFZ-Technik weiter ausgebildet.

Die Infanteriekompanie wurde unterdessen in ,,CRC“ ausgebildet. Die Bezeichnung ,,CRC“ steht für Crowd and Riot Control, kommt aus dem Englischen, und bedeutet: ,,Überwachung von aufgebrachten Menschenansammlungen und Eindämmung von Krawallen“. Auf Schiene ist auch die Vorbereitung der Aufklärer welche mit zwei Kaderpräsenzzügen aus Mistelbach das Kontingent im Kosovo unterstützt. Diese unterstehen im Einsatz dem Hauptquartier der KFOR-Mission und werden von dort aus geführt. Sie leisten einen wesentlichen Beitrag zur Darstellung bzw Beurteilung der Lage für die Abteilung für Militärische Sicherheit (J2-Abteilung). Frau Korporal W. von den Aufklärern aus Mistelbach dazu: ,,Für mich ist es mein erster Einsatz im Kosovo und ich kann so das Erlernte in die Praxis umsetzen. Außerdem gibt mir der Einsatz die Gelegenheit das Land, die Kultur und die Lebensweise der Menschen besser kennen zu lernen“. So wie Kpl W. sieht es auch ihr Kamerad Zugsführer K. der bereits vor seinem fünften Mal in den Kosovo steht. Für ihn bedeutet vor allem die gelebte Kameradschaft viel. In der Vorbereitungszeit gingen alle Soldaten und Soldatinnen mit der nötige Professionalität und Motivation an die einzelnen Ausbildungsabschnitte und Trainingsszenarien heran und meisterten die gestellten Aufgaben und Anforderungen mit Erfolg. Diese Entsendung in den Kosovo ist mittlerweile die dreißigste in den noch jungen unabhängigen Staat am Balkan.

Autor/Text: Marek Gerd

Foto: OStv Wolfgang Rozmann (UOÖA/PzGrenBat 35)