Willkommen
Welcome
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Die Grundlagen für den Einsatz der internationalen Friedenstruppe in Bosnien und Herzegowina sind im Vertrag von Dayton und in den UN-Resolutionen 1031 und 1088 geregelt. Weil neben dem Kosovo vor allem die friedliche Entwicklung Bosnien und Herzegowinas für Österreich von besonderer Bedeutung ist, beteiligt sich das Bundesheer seit 1996 an der Mission.
Bis Dezember 1995 erfolgte der Einsatz unter dem Kommando der NATO und hieß IFOR (Implementation Force), ab 1996 SFOR (Stabilization Force). Mit Jahresende 2004 übernahm die EU die Mission, die seither unter dem Namen EUFOR/ALTHEA läuft.
Am 3. August wurde nun vom Stabschef des AUTINT, Obst Karl Wolf, das 37. Kontingent verabschiedet. Nach der Flaggenparade mit dem Abspielen der österreichischen Bundeshymne ging Wolf vor allem auf die Historie der österreichischen Auslandseinsätze und die Entwicklung der Friedenstruppe in Bosnien-Herzegowina ein. Er streifte dabei auch die 90-iger Jahre, die mit Recht als eine Hochzeit der Beteiligung Österreichs an internationalen Missionen bezeichnet werden kann. Militärbeobachter in allen Teilen der Welt und Soldaten in insgesamt 27 Einsatzräume hat es weder davor, geschweige denn danach je wieder gegeben.
Ein gemeinsames Frühstück, bei dem viele Erinnerungen und Erfahrungen ausgetauscht sowie die Vorfreude für den kommenden Einsatz ausgedrückt wurde, beendete den Festakt. Nun beginnen die Rotationswochen in denen mit einem regen Pendelverkehr die Soldatin und Soldaten in den Einsatzraum gebracht werden und die altgediente Mannschaft wieder wohlbehalten in die Heimat zurückkehrt.
Fotos: Kpl Dominik Soldatitsch
Parallel zum European Robotics Hackathon fand am Ende der Woche ein Tag der Schulen sowie die Bundesheer on the Road Show in der Raab Kaserne in Mautern statt. Mit kräftiger Unterstützung durch die Lehrabteilung und den eingesetzten Rekruten konnte auch diese Herausforderung bestens bewältigt werden.
Mjr Sattler von der Lehrabteilung informierte eine Schnuppergruppe vom HPA
Zahlreiche Besucher ließen sich über die laufenden Auslandseinsätze informieren bzw. testeten Stich-, Splitterschutz- und Kugelschutzwesten oder machten es sich einer Hängematte bequem. Die moderne Darstellung der Auslandseinsätze war natürlich auch Zugpferd für Soldatinnen und Soldaten mit Auslandserfahrung die sich ein Update über die Missionen holten oder über ihre Erlebnisse im Einsatz des Friedens mit dem Infopersonal des AUTINT sprachen.Weiter geht es mit den Infoveranstaltung am 2. September in Bruckneudorf beim burgenländischen Sicherheitstag, wo ebenfalls umfassend über die Auslandsmissionen informiert werden wird.
Der Nachwuchs steht bereit
Für die Mitarbeiter der Betreuung & Öffentlichkeitsarbeit wurden von 17. bis 24. Juni das Tullnerfeld und die Raab Kaserne in Mautern das Zentrum ihrer kreativen Tätigkeit. Nach der erfolgreichen Führung des Joint Visitor Bureaus bei der ELROB 2016, kamen Obstlt Helmut Gekle und Vzlt Werner Wukoschitz dieses Jahr beim European Robotics Hackathon (ENRICH 17) im AKW Zwentendorf zum Einsatz. Im Rahmen dieser Übung mussten internationale Teams mit Hilfe von Robotern unter der Annahme eines Lecks radioaktives Material bergen.
AKW Zwentendorf
Szenario war ein schwerwiegender Kernkraftwerksunfall, bei dem die Verstrahlung als so hoch angenommen wurde, dass ein Einsatz von Menschen viel zu riskant wäre. Die Teams mussten das Leck identifizieren, eine Probe nehmen und diese für die Analyse in eine Tonne transferieren. Verwendet wurden dabei echte radioaktive Quellen. Die Roboter erkundeten das betroffene Gebiet – bestens abgeschirmt in 39,5 Metern Höhe im AKW - erstellten 3D-Laser-Scans, die Strahlenquellen wurden gemessen, in einer digitalen Karte markiert und anschließend manipuliert. Eine "hochkomplexe" Aufgabe, die nur durch ein Bündel an robotischen Systemen zu bewältigen war.
Robotersystem für das Aufspüren einer Strahlenquelle
Es liegt mittlerweile schon vier Jahre zurück als äußerst unerfreuliche Nachrichten von den Separationsbestrebungen im Osten der Ukraine für Schlagzeilen in den Medien sorgten. Trotz intensiver Verhandlungen auf dem diplomatischen Bankett und verhängten EU-Sanktionen gegenüber Russland haben sich die Wogen noch nicht geglättet und die Fronten bleiben verhärtet. Von einer friedlichen Lösung dieses Konflikts scheint man derzeit genau so weit entfernt zu sein, wie zu Beginn der Gespräche.
Die OSCE-Delegation unter Führung des Chief Monitors, Botschafter Apakan Ertugrul
Eine Situation die vor allem die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) zum Handeln aufrief. Sie reagierte mit der Aufstellung der Special Monitoring Mission to Ukraine (SMMU), die ihre Arbeit Mitte März 2014 aufnahm. Rasch wurde dabei erkannt, dass die sogenannten Monitore vor ihrem Einsatz einer vorbereitenden Ausbildung unterzogen werden müssen. Seitens der OSZE wurde diese nach Österreich ins Austrian Armed Forces International Centre (AUTINT) nach Götzendorf vergeben.
Am 10. November 2014 startete der erste Kurs in dessen Mittelpunkt neben einem theoretischen Teil, der sich mit der politischen Situation in der Ukraine, der Sicherheitslage, dem Mandat, den Standard Operating Procedures, dem Momorandum von Minsk etc. befasst, die praktische Ausbildung steht.
Die Kursteilnehmer müssen in dieser Ausbildungswoche auf die zu erwartenden Verhältnisse in der Ukraine vorbereitet werden. Und diese sind im Einsatzraum extrem herausfordernd, da immer wieder Kämpfe aufflammen. Bis in die Nachtstunden werden daher Communications Procedures, Fahrten im schwierigen Gelände, der Umgang mit Medien, Erste Hilfe, Mine Awareness und vor allem Monitoring Tasks and Procedures geübt.
Besuch der Station „First Aid“
Im Bereich der Monitoring Tasks and Procedures liegt das Schwergewicht in der Verhandlungs- und Gesprächsführung, den Patrouillenfahrten verbunden mit dem Beobachten des Verantwortungsbereiches, dem richtigen Einsatz von Dolmetschern und dem Umgang mit lokalen Führern.
Ausgezeichnete Bilanz
Aufgrund der hervorragenden Ausbildungsergebnisse, die in der Auslandseinsatzbasis bei der Arbeit mit den Monitoren erzielt werden konnten, befinden sich die Ausbildungen nun im vierten Jahr. Insgesamt wurden in Götzendorf bis dato 28 Kurse durchgeführt, 14 wurden abgesagt, acht weitere sind 2017 noch vorgesehen.
Frequentiert wurden sie bis dato von 537 Teilnehmern, davon 105 Frauen. Die Länderstatistik enthält dabei 44 Nationen. Diese reicht von Albanien, Turkmenistan, Kasachstan, Kirgisien über Russland und Schweden bis hin zu Großbritannien, Frankreich und den Vereinigten Staaten von Amerika. Die meisten Monitore kommen dabei aus den USA mit 45 (19 Frauen), gefolgt von Großbritannien (28/4) und Rumänien (28/1) und Finnland mit 25 (davon 3 Frauen). Bemerkenswert ist, dass auch erstmals ein Japaner als Monitor in der Ukraine zum Einsatz kommt. International wurden die Ausbildungen von 31 Instruktoren aus Irland, Belgien, Dänemark und Ungarn unterstützt.
Erste Hilfe durch eine OSCE-Monitorin
Österreichischer OSCE Vorsitz
2017 führt Österreich den Vorsitz in der OSCE, Grund genug hochrangige Vertreter nach Götzendorf einzuladen, um die Ausbildung hautnah miterleben zu können. 51 Vertreter folgten der Einladung, unter ihnen auch der Chief Monitor der SMMU, Botschafter Apakan Ertugrul, höchstrangige Entscheidungsträger der OSCE sowie diplomatisches und militärisches Personal von mehr als 20 Nationen. Der Kommandant der Landstreitkräfte, GenLt Mag. Franz Reißner, wohnte dem Besuch ebenfalls bei und konnte sich so ein umfassendes Bild von der Ausbildung der OSCE-Monitore machen.
Verhandlungsgeschick ist am Aggressiv Checkpoint gefragt
Nach dem Welcome erhielt die Delegation vom Kommandanten AUTINT, Obst Claus Amon, ein allgemeines Briefing über die Aufgaben und Aufträge der Auslandseinsatzbasis ehe der Leiter der Lehrabteilung, Obst Sandor Galavics, im Detail auf die Ausbildung einging. Nach dem Mittagessen erfolgte der „praktische Teil“ des Besuches, die Fahrt ins Gelände zur Final Exercise der angehenden Monitore. Dabei wurden zwei Ausbildungsstationen besucht, der sogenannte „Aggressive Checkpoint“ und die Simulation eines Verkehrsunfalls bei dem die am Monitor bzw. im Auto befindlichen Hilfsmittel zum Einsatz kamen. Sichtlich beeindruckt verließ die Delegation am späten Nachmittag das AUTINT. Ihnen wurde die Gewissheit mitgegeben, dass allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern die bestmögliche Ausbildung für ihren Einsatz in der Krisenregion Ukraine zu Gute kommt.
Obstlt Helmut Gekle, S5 AUTINT