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Der Nahe Osten ruft!

Category: Events 2020
Published: Monday, 23 November 2020

201120AO2I7094Verabschiedung UNIFIL net

 

Am Freitag, dem 20. November, wurde in der Wallenstein Kaserne in Götzendorf das 19. Libanonkontingent verabschiedet. Insgesamt 95 Angehörige von AUTCON/UNIFIL werden Ende November, Anfang Dezember in den Einsatz gehen. Doch bevor es soweit ist, müssen sie Covid-bedingt noch in die Heimisolation und einen weiteren Test über sich ergehen lassen. Erst wenn dieser negativ ist, geht es in den Süden des Libanons, wo weitere Tage in Isolation warten.

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Trotz dieser widrigen Umstände konnte die Operational Readiness an den Kommandanten der Auslandseinsatzbasis, Oberst Claus Amon, gemeldet werden.

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„Die Ausbildungsschwerpunkte Konvoitraining mit der inkludierenden Situationsausbildung, die erweiterte Selbst- und Kameradenhilfe, das Mine Awarness Training, die Counter ID-Ausbildung und der Waffen - und Schießdienst konnten planmäßig durchgeführt und positiv abgeschlossen werden“, betont der Ausbildungsleiter, Major Alexander Malinowsky.

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Oberst Amon ging in seiner Ansprache an das Teilkontingent nochmals auf die Covid- Situation ein und mahnte alle Soldatinnen und Soldaten zur Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen. Er verwies auch auf die unsichere Lage im Einsatzgebiet, in dem es neben 18 Religionen, den rund zwei Millionen Flüchtlingen auch noch eine instabile politische Lage gibt. Weiters forderte der Kommandant die Kontingentsangehörigen auf echte Kameradschaft zu leben und mit den Angehörigen zu Hause in ständigen Kontakt zu bleiben, vor allem da dieses Kontingent die Adventzeit und Weihnachten im Einsatzraum verbringen wird.

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Abschließend wünschte Oberst Amon dem Teilkontingent AUTCON/UNIFIL 19 viel Soldatenglück für die Auftragserfüllung und die Zeit im Einsatzraum. Amon beendete die Ansprache mit seinem größten Wunsch: „Kehren sie nach ihrem Einsatz wieder gesund und wohlbehalten in Ihre Heimat, die Republik Österreich, zurück!“

201120AO2I7088Verabschiedung UNIFIL net

 

Tiefe Betroffenheit

Category: Events 2020
Published: Tuesday, 03 November 2020

Im Austrian Armed Forces International Centre (AUTINT) ist es schon langjährige Tradition den im Ausland verstorbenen Kameraden sowie den Bediensteten, die uns vorausgegangen sind zu Allerheiligen zu gedenken. Heuer war dieses Gedenken besonders bitter, denn es fand nur wenige Stunden nach dem furchtbaren Terrorakt in Wien statt. Aus diesem Grund wurde beim neu gestalteten Denkmal eine zweite Kerze entzündet, um auch diesen Opfern die gebührende Ehre zu entbieten.

 

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Der stellvertretende Kommandant, Obst Karl Wolf, führte den Bediensteten in berührenden Worten ihre Vergänglichkeit vor Augen und wie wichtig es ist, die Verstorbenen in liebevoller Erinnerung zu behalten. Er sprach aber auch seine Fassungslosigkeit über den sinnlosen Anschlag in Wien aus und rief zur Gemeinsamkeit, zum Zusammenhalt und zur Solidarität auf, um geschlossen derart unmenschliche Taten zu verurteilen.

 

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Militärdekan Mag. Martin Steiner sprach die seelsorgerischen Worte und er segnete den Kranz sowie die Bediensteten als sichtbares Zeichen der Zusammengehörigkeit. Das Lied vom guten Kameraden beendete den schlichten Festakt, der sichtlich berührte Angehörige der Auslandseinsatzbasis in stummen Gedenken und in tiefer Betroffenheit am Antreteplatz zurückließ.

Humanitärer Libanon Einsatz

Category: Events 2020
Published: Monday, 19 October 2020

Am 4. August 20 begannen im Hafen von Beirut 2750 Tonnen Amoniumnitrat zu brennen. In der Folge ereignete sich eine verheerende Explosion die Teile des Hafens und der Stadt in Schutt und Asche legte. Laut Angaben der libanesischen Behörden wurden dabei 6.500 Menschen zum Teil schwer verletzt, 190 wurden getötet. Die Explosion war so heftig, dass sie noch im Norden Israels und auf der 240 Kilometer entfernt liegenden Insel Zypern wahrgenommen wurde.

2b Beirut Hirschmugl

 

Als Mitglied des United Nations Disaster Assessement and Coordination (UNDAC) entsandte das Österreichische Bundesheer am 6. August mit Hauptmann Gernot Hirschmugl einen erfahrenen Experte für internationale Katastrophenhilfseinsätze, nach Beirut. UNDAC wurde 1993 ins Leben gerufen. Rund 180 nationale Krisenmanager aus mehr als 70 Nationen stehen im Rahmen dieses weltumspannenden Zusammenschlusses für internationale Hilfsoperationen bereit. Fünf davon kommen aus Österreich. Das Verteidigungsministerium beteiligt sich dabei aktuell mit zwei Experten.

2e Beirut Hirschmugl

 

Hauptaufgabe Hirschmugls im Libanon war es, in einem 12-köpfigen Koordinierungsstab der UNO, libanesische Autoritäten sowie nationale und internationale Hilfsorganisationen bei der Krisenbewältigung aufeinander abzustimmen und die Hilfsmaßnahmen internationaler Organisationen zur Bewältigung der Explosionsauswirkungen zu koordinieren.

Herr Hauptmann! Wie sind Sie mit UNDAC in Berührung gekommen?

Ich bin seit mehr als 25 Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr Bad Gleichenberg Mitglied, habe die staatliche Krissen- und Katastrophenschutz-Ausbildung (SKKM) des BMI durchlaufen und wurde durch die Tätigkeit meines Onkels, der langjähriges UNDAC Mitglied ist, auf dieses Tool von UN OCHA, dem Amt der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten, aufmerksam. Aufgrund meiner langjährigen freiwilligen Tätigkeit im Katastrophenschutz war mein Interesse daran natürlich sehr groß und das jetzige Engagement als UNDAC Mitglied eine konsequente Fortführung meines bei der Feuerwehr begonnen Weges.

 

2d Beirut Hirschmugl

 

Welche Ausbildungen/Kenntnisse braucht es, um im internationalen UNDAC-Stab tätig zu werden?

Jedes UNDAC Mitglied bringt aufgrund seiner täglichen Arbeit bzw. seines beruflichen Hintergrundes entsprechende Fähigkeiten mit, dabei wird bei der Auswahl der zukünftigen UNDAC Mitglieder darauf geachtet, dass das gesamte Spektrum eines Katastrophenbewältigungseinsatzes abgedeckt werden kann und die entsprechende Expertise vorhanden ist. Darüber hinaus sind die notwendigen internationalen Ausbildungen der UNO Voraussetzung.

Bei derartigen Katastropheneinsätzen spielt ja auch die Zeit eine wesentliche Rolle. Wie viel Vorbereitungszeit wird Ihnen vor einem Abflug in ein Katastrophengebiet zugestanden?

Dabei kommt es auf die Katastrophe an aber grundsätzlich ist die Vorgabe, dass innerhalb von 12-48 Stunden ein UNDAC Team weltweit entsandt werden kann. In diesem Fall wurde ich am Mittwoch um 19:00 Uhr als Teammitglied ausgewählt und bin am Donnerstag um 14:45 Uhr im Flieger nach Beirut gesessen.

 

2f Beirut Hirschmugl

 

Welchen besonderen Herausforderungen sind Sie in Beirut gegenübergestanden?

Die Explosionskatastrophe reiht sich in eine Serie von Herausforderungen und Problemen ein, mit denen die Menschen im Libanon momentan zu kämpfen haben. Dazu gehört die Flüchtlingskrise, die CORONA Pandemie und auch die wirtschaftliche Lage im Land. Das UNDAC Team wurde zur Unterstützung der Bewältigung der Explosionskatastrophe entsandt, dafür war es notwendig eine UN Koordinierungsstruktur aufzubauen. Nachdem das Militär von der Regierung die Verantwortung zur Koordinierung der Katastrophenbewältigung übertragen bekommen hat, war für mich die erste Herausforderung, die entsprechenden Strukturen und Kontaktpersonen im libanesischen Militär zu eruieren und dann den Kontakt zu den Entscheidungsträgern herzustellen.

 

2c Beirut Hirschmugl

 

Hat die anspannte politische Lage zu Einschränkungen bei der Durchführung der Hilfsmaßnahmen geführt?

Die UN leistet Hilfe entsprechend den humanitären Prinzipien (humanity, neutrality, impartiality, independence), wir haben uns daher gemäß unserem Mandat voll auf die Hilfe der notleidenden Bevölkerung konzentriert, dabei hat es aus meiner Sicht und Wahrnehmung keine Einschränkungen aufgrund der politischen Geschehnisse gegeben.

Der Libanon ist ja auch besonders von der Corona-Pandemie betroffen. Welche Hürden gab es hier zu überwinden?

Die Einreisebestimmungen machten bereits vor Ankunft in Beirut klar, dass COVID19 Auswirkungen auf den Einsatz haben wird, so war es notwendig einen gültigen, negativen COVID Test bereits beim Einchecken in Wien vorweisen zu können. Im Libanon wurde dann akribisch genau auf die Einhaltung der Schutzmaßnahmen (1m Abstand, MNS und Händedesinfektion) geachtet. Vor allem der Mundnasenschutz erschwerte die Arbeiten der Hilfskräfte sehr, war aber natürlich zum Schutz absolut notwendig.

 

2a Beirut Hirschmugl

 

2018 waren Sie zur Bewältigung der Flutkatastrophe in Nigeria im Einsatz. Sind die beiden Hilfsoperationen vergleichbar?

Keine Katastrophe gleicht der Anderen. In Nigeria habe ich bei der Bewältigung einer Flutkatastrophe unterstützt und dabei den lokalen Krisenstab der nigerianischen Behörden in Kogi und Edo beraten, in Beirut habe ich in einem UN Stab gearbeitet und die Koordinierung mit dem libanesischen Militär unterstützt. Obwohl die generellen Tätigkeiten im Rahmen einer Katastrophenbewältigung grundsätzlich ähnlich sind ist es trotzdem immer etwas anderes, anderes Umfeld, andere Kultur, andere Rahmenbedingungen aber eines ist in allen Hilfseinsätze gleich, nämlich das Ziel Menschenleben zu retten und menschliches Leid zu mindern.

Herzlichen Dank für das Gespräch, Herr Hauptmann!


Hptm Mag.(FH) Mag. Hirschmugl Gernot
Der steirische Berufsoffizier und Jurist ist seit 2017 eines von zwei aktiven UNDAC-Mitgliedern des ÖBH. Die militärische Karriere begann 1997 im Militärrealgymnasium in Wr. Neustadt. Danach absolvierte Hirschmugl die Theresianische Militärakademie und musterte 2006 (Jahrgang Graf Salm) als Fernmeldeoffizier zum Fernmeldebataillon 1 nach Villach aus. Von 2008 bis 2019 war er in der Abteilung „Civil-Military Cooperation“ des „Zentrums Internationale Kooperation“ bzw. der jetzigen Auslandseinsatzbasis tätig und wurde dabei mitunter als Kurskommandant für Internationale Ausbildungen eingesetzt. Aktuell ist Hirschmugl im Ministerium in der Abteilung „Logistische Unterstützung“ tätig. Im internationalen Umfeld hat sich Hirschmugl im Rahmen von Auslandseinsätzen im Kosovo (2010 und 2013) und in Bosnien (2007 und 2018) unter Beweis gestellt. Der erste Einsatz als UNDAC Mitglied führte Hirschmugl 2018 nach Nigeria, wo er die nigerianischen Behörden bei der Koordination der Einsatzkräfte zur Bewältigung der dortigen Flutkatastrophe unterstütze, 2020 unterstütze er das UN OCHA Büro in Beirut bei der Bewältigung der Explosionskatastrophe. Davor war er Teilnehmer des "Humanitarian Assistance in West Africa Course" am Kofi Annan Peace Keeping Training Centre in Ghana.

Angelobung die Zweite!

Category: Events 2020
Published: Thursday, 24 September 2020

Bereits zum zweiten Mal musste aufgrund der cornoabedingten Einschränkungen ein Grundwehrdienerkontingent unter Ausschluss der Öffentlichkeit und ohne Militärmusik in der Wallenstein Kaserne angelobt werden.

15a Angelobung

 

Um der Veranstaltung dennoch den verdienten würdigen Rahmen zu geben wurde ein Gesamtantreten der Bediensteten des AUTINT und der Betriebsstaffel befohlen. Mit der Flaggenparade unter Abspielen der Bundeshymne wurde der Festakt eröffnet. Der Kommandant AUTINT, Obst Claus Amon, ging in seiner Rede speziell auf die Rekruten und ihre kommenden Aufgaben ein. „You’re in the Army now!“erinnerte Amon und forderte entsprechende soldatische Tugenden für die kommenden Monate ein.

15b Angelobung

 

Der Kommandant widmete sich allen Aufgaben der Rekruten, die von ihnen in ihrer Verwendung nach der Basisausbildung wahrgenommen werden. Mit einem Augenzwinkern ermahnte er dabei die Kraftfahrer auf keinem Fall mit einer Liedzeile von Rainhard Fendrich in die Kaserne zurückzukehren und zu melden: „Heite hot mit s‘Glick valossn du liegts am Autofriedhof draussn!“

15c Angelobung

 

Obwohl nur 27 Rekruten angetreten waren, war ihr Treueschwur äußerst lautstark im gesamten Kasernenareal zu vernehmen. Nach dem Abspielen der Europahymne und dem Erbitten weiterer Befehle erfolgte die Verleihung der AUTINT Badges an die frisch Angelobten

Mit der Überreichung dieses markant sichtbaren Zugehörigkeitsabzeichens erfolgte endgültig die Übernahme der Rekruten in die Drehscheibe der Auslandseinsätze.

Fotos: Wm Dominik Soldatitsch