Konzert für Nationen

Category: Truppenbetreuung Published: Tuesday, 22 July 2014 Written by Super User
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„Künstler im Einsatz für den Frieden“, Österreichs musikalische Botschafter

 

Von 18. bis 20. Juli 2014 besuchte die steirische Band „Grodaus“ die österreichischen Soldatinnen und Soldaten im Kosovo. Nach einer leicht stressigen Anreise mit jeder Menge Troubles wegen des Gewichts und der Größe des mitgeführten Pianos wurde Pristina mit leichter Verspätung erreicht. Bangen Herzens wurde am Förderband gewartet, ob das so dringend benötigte Musikinstrument auch wirklich im Flieger verstaut wurde. Und da es auch immer wieder kleine Wunder gibt, war es dann das erste Gepäckstück, das sich auf den Weg zu seinem Besitzer machte.

 

“Grodaus” heizten mit den besten Austro-Pop Songs und internationalen Welthits ein.

 

Nach einem kurzer Pause zum Durchschnaufen wurde die rund zweistündige Fahrt zur Multinational Battle Group West nach Pec angetreten, wo bereits die Aufbauarbeiten für das Konzert begonnen hatten. Nach dem Beziehen der Zimmer begaben sich die Musiker unverzüglich zum Festplatz, um bei den technischen Arbeiten mitzuhelfen bzw. den Soundcheck durchzuführen.

Pünktlich um 19 Uhr eröffnete der Chief of Staff, ObstltdG Martin Eßl, das erste „Grodaus“-Konzert im Kosovo. Neben den Österreichern fanden sich auch etliche internationale Gäste aus Italien, Slowenien und Moldawien ein, um gemeinsam einen gemütlichen Abend zu verbringen. „Grodaus“ sorgten dabei mit bestbekannten Austropop-Songs und internationalen Welthits für ausgelassene Stimmung. Begeisterung kam bei den Italienern auf als Leadsänger Thomas spontan Adriano Celentanos „Una festa sui prati“ zum Besten gab, für das österreichische Kontingent gab es zum Abschluss natürlich unsere heimliche Hymne „I am from Austria“. Die Begeisterung kannte dabei keine Grenzen und die Band musste eigentlich nur begleiten, denn für den Gesang sorgten die österreichischen Soldatinnen und Soldaten.

 

Kloster Decani

Trotz des großen Zeitdrucks gab es für die Band am Rückweg nach Pristina die Möglichkeit das Kolster Visoki Dečani zu besuchen. Es handelt sich dabei um ein mittelalterliches serbisch-orthodoxes Kloster im Kosovo. Angelehnt an den Stil der apulischen Gotik gehört es zu den Spätwerken der Raška-Schule. Es ist Grablage von König Stefan Uroš III. Dečanski und bedeutendes Wallfahrtszentrum. Der Sarg des Königs ist im Hauptschiff vor der Ikonostase zu besichtigen. Die Christus Pantokrator geweihte Kirche birgt das einzige aus dem Mittelalter vollständig erhaltene Freskenensemble der Byzantinischen Kunst. Die Kirche wurde in den letzten Lebensjahren von Stephan Dečanski begonnen und von seinem Sohn Stefan Dušan fertig gestellt. Nach dieser kurzen Phase faszinierender Kulturgeschichte ging es unverzüglich weiter nach Pristina ins Camp Film City. Dort waren bereits die Aufbauarbeiten für den Auftritt im vollen Gange. Unverzüglich wurde das mitgeführte technische Equipment entladen und mit dem Soundcheck begonnen, damit auch das zweite Konzert pünktlich starten konnte.

 

Der Sirtaki vereint die Nationen

 

Happy together

Mit Gert Stienbäckers „Steiermark“ starteten „Grodaus“ ihren Reigen der bekanntesten Austropop-Klassiker und unvergesslichen Welthits. Egal ob bei „Another Brick in the Wall“ von Pink Floyd, „What’s up“ von den Four Non Blondes, Ostbahn Kurtis „Feia“ oder „Du entschuldige i kenn di“ von Peter Cornelius, das bestens gelaunte Publikum sorgte für eine ausgelassene Stimmung, die sich auf alle anwesenden Nationen übertrug. Anlässlich des Geburtstages eines griechischen Soldaten wurde Alexis Sorbas „Sirtaki“ improvisiert und binnen Sekunden formierten sich zahlreiche Tänzer die zu den griechischen Klängen gekonnt ihre Beine bewegten.

Im zweiten Teil des Konzerts wurde die Band durch einen deutschen Kameraden am E-Bass verstärkt, eine Geste, die mit Begeisterung aufgenommen wurde. Mehr als vier Stunden sorgten „Grodaus“ mit ihrem Hitfeuerwerk für tolle Stimmung die schlussendlich mit „I am from Austria“ endete. Wie in Pec wurde auch in Pristina stimmgewaltig unterstützt und das war auch gut so, denn die lange Dauer des Konzerts schlug sich schon leicht auf die Stimmen der Musiker.

 

Begeistert ging das Publikum beim angebotenen Musikprogramm mit

 

Heimflug

Am Sonntag wurde die Truppenbetreuung mit einem Frühstück, zu dem der nationale Kontingentkommandant, ObstltdG Klein, geladen hatte, beendet. Nach dem Eintrag ins Gästebuch wurde Camp Film City wieder Richtung Flughafen verlassen. Das Piano landete allerdings nicht in der AUA-Maschine sondern hatte die große Ehre zwei Tage später mit der heereseigenen Hercules den Heimflug anzutreten.

Dem eingesetzten KFOR-Kontingent und den direkt involvierten Soldaten kann nur größtes Lob für die Durchführung der Truppenbetreuung ausgesprochen werden, sie haben mit ihrem unermüdlichen Einsatz, ihrer Freundlichkeit und ihrer Fachkompetenz den Aufenthalt zu einem wahren Genuss für die Künstler und ihr Begleitpersonal gemacht!

 

Text: Obstlt Helmut Gekle, S5 AUTINT

Fotos: Owm Gerd Marek

 

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