OSCE High Level Visit im AUTINT

Category: Events 2017 Published: Saturday, 10 June 2017 Written by Super User
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Es liegt mittlerweile schon vier Jahre zurück als äußerst unerfreuliche Nachrichten von den Separationsbestrebungen im Osten der Ukraine für Schlagzeilen in den Medien sorgten. Trotz intensiver Verhandlungen auf dem diplomatischen Bankett und verhängten EU-Sanktionen gegenüber Russland haben sich die Wogen noch nicht geglättet und die Fronten bleiben verhärtet. Von einer friedlichen Lösung dieses Konflikts scheint man derzeit genau so weit entfernt zu sein, wie zu Beginn der Gespräche.

 

Die OSCE-Delegation unter Führung des Chief Monitors, Botschafter Apakan Ertugrul

 

Eine Situation die vor allem die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) zum Handeln aufrief. Sie reagierte mit der Aufstellung der Special Monitoring Mission to Ukraine (SMMU), die ihre Arbeit Mitte März 2014 aufnahm. Rasch wurde dabei erkannt, dass die sogenannten Monitore vor ihrem Einsatz einer vorbereitenden Ausbildung unterzogen werden müssen. Seitens der OSZE wurde diese nach Österreich ins Austrian Armed Forces International Centre (AUTINT) nach Götzendorf vergeben.

Am 10. November 2014 startete der erste Kurs in dessen Mittelpunkt neben einem theoretischen Teil, der sich mit der politischen Situation in der Ukraine, der Sicherheitslage, dem Mandat, den Standard Operating Procedures, dem Momorandum von Minsk etc. befasst, die praktische Ausbildung steht.

Die Kursteilnehmer müssen in dieser Ausbildungswoche auf die zu erwartenden Verhältnisse in der Ukraine vorbereitet werden. Und diese sind im Einsatzraum extrem herausfordernd, da immer wieder Kämpfe aufflammen. Bis in die Nachtstunden werden daher Communications Procedures, Fahrten im schwierigen Gelände, der Umgang mit Medien, Erste Hilfe, Mine Awareness und vor allem Monitoring Tasks and Procedures geübt.

 

Besuch der Station „First Aid“

 

Im Bereich der Monitoring Tasks and Procedures liegt das Schwergewicht in der Verhandlungs- und Gesprächsführung, den Patrouillenfahrten verbunden mit dem Beobachten des Verantwortungsbereiches, dem richtigen Einsatz von Dolmetschern und dem Umgang mit lokalen Führern.

Ausgezeichnete Bilanz

Aufgrund der hervorragenden Ausbildungsergebnisse, die in der Auslandseinsatzbasis bei der Arbeit mit den Monitoren erzielt werden konnten, befinden sich die Ausbildungen nun im vierten Jahr. Insgesamt wurden in Götzendorf bis dato 28 Kurse durchgeführt, 14 wurden abgesagt, acht weitere sind 2017 noch vorgesehen.

Frequentiert wurden sie bis dato von 537 Teilnehmern, davon 105 Frauen. Die Länderstatistik enthält dabei 44 Nationen. Diese reicht von Albanien, Turkmenistan, Kasachstan, Kirgisien über Russland und Schweden bis hin zu Großbritannien, Frankreich und den Vereinigten Staaten von Amerika. Die meisten Monitore kommen dabei aus den USA mit 45 (19 Frauen), gefolgt von Großbritannien (28/4) und Rumänien (28/1) und Finnland mit 25 (davon 3 Frauen). Bemerkenswert ist, dass auch erstmals ein Japaner als Monitor in der Ukraine zum Einsatz kommt. International wurden die Ausbildungen von 31 Instruktoren aus Irland, Belgien, Dänemark und Ungarn unterstützt.

 

Erste Hilfe durch eine OSCE-Monitorin

 

Österreichischer OSCE Vorsitz

2017 führt Österreich den Vorsitz in der OSCE, Grund genug hochrangige Vertreter nach Götzendorf einzuladen, um die Ausbildung hautnah miterleben zu können. 51 Vertreter folgten der Einladung, unter ihnen auch der Chief Monitor der SMMU, Botschafter Apakan Ertugrul, höchstrangige Entscheidungsträger der OSCE sowie diplomatisches und militärisches Personal von mehr als 20 Nationen. Der Kommandant der Landstreitkräfte, GenLt Mag. Franz Reißner, wohnte dem Besuch ebenfalls bei und konnte sich so ein umfassendes Bild von der Ausbildung der OSCE-Monitore machen.

 

Verhandlungsgeschick ist am Aggressiv Checkpoint gefragt

 

Nach dem Welcome erhielt die Delegation vom Kommandanten AUTINT, Obst Claus Amon, ein allgemeines Briefing über die Aufgaben und Aufträge der Auslandseinsatzbasis ehe der Leiter der Lehrabteilung, Obst Sandor Galavics, im Detail auf die Ausbildung einging. Nach dem Mittagessen erfolgte der „praktische Teil“ des Besuches, die Fahrt ins Gelände zur Final Exercise der angehenden Monitore. Dabei wurden zwei Ausbildungsstationen besucht, der sogenannte „Aggressive Checkpoint“ und die Simulation eines Verkehrsunfalls bei dem die am Monitor bzw. im Auto befindlichen Hilfsmittel zum Einsatz kamen. Sichtlich beeindruckt verließ die Delegation am späten Nachmittag das AUTINT. Ihnen wurde die Gewissheit mitgegeben, dass allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern die bestmögliche Ausbildung für ihren Einsatz in der Krisenregion Ukraine zu Gute kommt.

Obstlt Helmut Gekle, S5 AUTINT

 

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